Durchführung eines Kongresses, einer Tagung, einer Vortragsveranstaltung
Expert*innentagung
07/2021
Veranstaltungsname: "Mehr Sprachen - mehr Kulturen"
Beschreibung
Die Tagung findet im Rahmen des Teilprojekts P14 „Mehr Sprachen – Mehr Kulturen“ statt, das in der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01JA1805 gefördert wird. Gegenstand der Tagung ist ein Konzept der universitären Lehrer*innenbildung für Grundschulen im Hinblick auf sprachliche Diversität an der Bildungsinstitution Grundschule. Thematisiert werden sollen studentische Erfahrungen mit sozialen und translingualen Praktiken im Deutschunterricht der Grundschule mit dem Ziel, Möglichkeiten und Widersprüche in diversen grundschulpädagogischen Lernverhältnissen auszuloten und universitäre Aneignungsperspektiven für einen vielsprachigen Deutschunterricht zu entwickeln.
Im Kern wird das Konzept eines Universitätsseminars zur Begleitung des Praxissemesters zur Diskussion stehen. Den Studierenden des Seminars wurden drei Lernformate angeboten, die für sie eine Grundlage zur Erprobung im Deutschunterricht mit mehrsprachigen Kindern sein sollten. Das Konzept ist mithin
- ressourcenorientiert ausgerichtet (z.B. Welche sprachlichen Erfahrungen mit Schrift und Sprache haben die Kinder?);
- institutionen-kritisch gerahmt (z.B. Welche Sprachideologien und Formen institutioneller Diskriminierung finden sich an Grundschulen?);
- vielsprachig bzw. vielschriftig perspektiviert ausgerichtet (Welche Sprachen und Schriften werden im Unterricht sichtbar und können sichtbar gemacht werden?).
Die Lernformate sollen den Studierenden Erfahrungen mit translingualen Praktiken ermöglichen (z. B. Wie kann man als Lehrkraft Kinder unterrichten, deren Sprache man nicht versteht und deren Schrift/en man nicht kennt?).
Mit der Seminar-Präsentation der Erprobung der Lernformate durch die Studierenden und mit der schriftlichen Lernformatanalyse, die auch Ausschnitte aus der Dokumentation des unterrichtlichen Erprobungsprozesses enthält, liegen Belege vor, die einerseits im Seminar ausgewertet und reflektiert werden und andererseits Daten für die wissenschaftliche Begleitung liefern. Die Begleitforschung soll Ansatzpunkte dafür ermitteln, wie auf der Grundlage der unterrichtssituativen studentischen Erfahrungen ein obligatorisches Modell des ressourcenorientierten Umgangs mit Mehrsprachigkeit als Schwerpunkt in Praxisphasen an der Uni Kassel aussehen könnte.
Als Expertinnen haben für die Tagung zugesagt:
Dr. Imke Lange (Hamburg), Prof. Dr. Susanne Becker (München), Vertr. Prof. Dr. Madelaine Domenech (Berlin), Prof. Dr. Brigitta Busch (Wien) und Prof. Dr. Elke Montanari (Hildesheim).