Drittmittelprojekt
Boundaries in Science and Higher Education (Research). 2017 Summer School in Higher Education Research and Science Studies (2017 Summer School)
Details zum Projekt
Projektlaufzeit: 05/2017–11/2017
Zusammenfassung
Boundaries - Grenzen - waren das Thema der »Summer
School in Higher Education Research and Science Studies 2017«, die vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wurde und
im Oktober an der Universität Kassel stattfand.
Der thematische Fokus lag auf disziplinären und terminologischen
Grenzen, solchen zwischen Organisationen, Karrieresystemen, methodischen
und theoretischen Ansätzen sowie zwischen Generationen in Hochschule,
Wissenschaft und Forschung. Ausgehend vom ambivalenten Charakter von
Begrenzungen und Grenzen und davon, dass Grenzen sowohl Forschung und
Innovation behindern, als auch originelle Ansätze und neue Ergebnisse
ermöglichen können, stellten die Organisatorinnen und Organisatoren der
Summer School Fragen wie:
- Wie kann international vergleichende Forschung in einer Welt aussehen, in der soziale Räume immer globaler werden?
- Wie können Grenzen dazu beitragen, Kausaleffekte in der empirischen Forschung zu identifizieren?
- Wie
können wir Methoden und methodische Rahmenbedingungen vorantreiben, die
Mikro-, Meso- und Makro- und Mixed-Methods-Ansätze verbinden? - Wie
kann die Hochschul- und Wissenschaftsforschung von der die Grenzen der
Felder und Disziplinen überschreitenden Interaktion profitieren? - Wie wirkt sich die Globalisierung der Hochschulbildung auf die nationalen akademischen Arbeitsmärkte aus?
- Wie überleben die geographisch gebundenen Hochschulorganisationen in einer digitalen Welt?
- Wie verändert das Zusammenspiel öffentlicher und privater Forschungsorganisationen die Grenzen zwischen diesen?
An
der Kasseler Summer School nahmen 25 Nachwuchswissenschaftlerinnen und
12 Nachwuchswissenschaftler teil, 21 der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
kamen aus Deutschland, 16 kamen aus weiteren 15 Ländern (nach
Kontinenten: Afrika 1; Asien 3; Europa 31; Nordamerika 1; Südamerika 1).
Die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler
erwartete in Kassel ein vielfältiges Vortrags- und Workshop-Angebot, das
von Expertinnen und Experten der Wissenschafts- und Hochschulforschung
durchgeführt wurde. Auf dem Programm standen u.a. kritische Reflexionen
von Forschungstrends, Methoden-Workshops, Lectures und Übungen zu
qualitativ und quantitativ vergleichender Forschung. Sie wurden
angeboten von: Edith Braun (INCHER-Kassel), Ulrike Schwabe (DZHW und
INCHER-Kassel), Stephan B. Bruns (Universität Göttingen), Grit Laudel
und Jochen Gläser (Technische Universität Berlin); Achim Oberg
(Wirtschaftsuniversität Wien, Österreich), Justin Powell und Jennifer
Dusdal (University of Luxembourg), Romy Wöhlert (Universität Leipzig)
und Anna Kosmützky (INCHER-Kassel).
Auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst trugen zu einem
vielfältigen und spannenden Programm bei. Präsentationen: 18
Nachwuchswissenschaftlerinnen du Nachwuchswissenschaftler berichteten in
Vortragsform über Ergebnisse ihrer aktuellen Forschungsarbeit und
weitere sieben stellten ihre Forschung in Posterpräsentationen vor.
Einige Programm-Highlights:
In seiner Opening Keynote “Joint Search and the Competition for
Funding: What do we know About the Selection of Collaborative R&D
Projects?” berichtete Christoph Grimpe (Copenhagen Business School,
Dänemark) über seine Forschung zu Forschungskonsortien, in denen
Interessenvertretergruppen (advocacy groups) beteiligt sind und deren
Erfolge bei der Antragsstellung von EU-Projekten; im festlichen Rahmen
des Abend-Empfangs skizzierte Francisco O. Ramirez (Stanford University,
USA) in einem Dinner Talk „American Universities as Organizational
Actors” sehr anschaulich Effekte der Globalisierung im US-amerikanischen
Hochschulsystem.
Im Rahmen der Summer School fand auch ein Workshop des
Interdisciplinary Network for Studies Investigating Science and
Technology (INSIST) statt, der sich mit der Frage beschäftigte, wie sich
die Grenzen zwischen Forschungsintegrität und guter wissenschaftlicher
Praxis über die verschiedenen Akteure in der Forschung hinweg
unterscheiden und was die Grenzziehungsarbeit der Akteure beeinflusst.
Zur Panel-Diskussion “International Research Collaboration – Is It
Worth It?”steuerten Gili Drori (Hebrew University, Jerusalem, Israel),
Jennifer Dusdal (University of Luxembourg, Luxembourg), Achim Oberg
(Wirtschaftsuniversität Wien, Österreich), Justin Powell (University of
Luxembourg, Luxembourg) und Romy Wöhlert (Universität Leipzig)
Kurzstatements aus der eigenen Forschungspraxis bei und inspirierten
damit eine lebhafte Debatte.
Die Summer School schloss mit einer Keynote von Gili Drori, in der
sie am Beispiel von marketing-orientierten Branding-Kampagnen von
Universitäten den Wandel von Selbstkonzepten dieser Hochschulen
beleuchtete.