Drittmittelprojekt
JOBS Programm Deutschland zur Gesundheitsförderung bei Arbeitslosen in der kommunalen Lebenswelt mit Einbezug der Einrichtungen der Arbeitsförderung (JobsProgramDtl)
Details zum Projekt
Projektlaufzeit: 02/2020–01/2023
Webseite: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/jobs-programm-deutschland-zur-gesundheitsforderung-bei-arbeitslosen-in-der-kommunalen-11088.php
Zusammenfassung
Hintergrund
Arbeitslose Menschen haben im Vergleich zu Erwerbstätigen einen
schlechteren Gesundheitsstatus, insbesondere im Hinblick auf die psychische
Gesundheit. Gleichzeitig werden Menschen ohne Arbeit von herkömmlichen Angeboten
der Prävention und Gesundheitsförderung oft nicht erreicht. Die Intervention „JOBS
Programm Deutschland“ ist ein Programm der arbeitsmarktintegrativen
Gesundheitsförderung, das Bewerbungstraining mit Elementen der sozialkognitiven
Lerntheorie nach Alber Bandura und der Stärkung der Selbstwirksamkeitserwartungen
verbindet. Randomisierte Feldstudien in den USA und Finnland fanden stat. signifikante
positive Effekte auf die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt und die
Gesundheit von arbeitslosen Menschen. In unserer konfirmatorischen Studie
untersuchen wir, ob das JOBS-Programm ähnlich positive Effekte für arbeitslose Menschen
in Deutschland hervorbringt.
Methoden
Die Studie ist als bundesweite, multizentrische,
unverblindete, zweiarmige, parallel-gruppierte, randomisierte kontrollierte
Studie über sechs Monate angelegt. Insgesamt werden ca. 1.500 teilnahmebereite
Arbeitslose nach dem Zufallsprinzip entweder einer Interventions- oder einer
Wartekontrollgruppe im Verhältnis 1:1 zugeordnet. Angeleitet von einem Team aus
zwei Trainer*innen absolviert die Interventionsgruppe das JOBS Programm Deutschland in Kleingruppen von ca. 15 bis 20 arbeitslosen Menschen über einen
Zeitraum von einer Woche in Einheiten von fünf Stunden pro Tag. Primäre
Outcome-Maße sind die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt,
Selbstwirksamkeit, Lebenszufriedenheit, subjektiver Gesundheitszustand,
depressive Symptome und psychische Belastung. Von sekundärem Interesse sind
moderierende Variablen, wie soziodemographische Merkmale, die Dauer der
Arbeitslosigkeit und die Intensität der Arbeitssuche. Die Ergebnisse werden
wiederholt mittels computergestützter Telefoninterviews zu drei Zeitpunkten
erhoben: unmittelbar vor der Intervention (Pretest), unmittelbar nach der
Intervention (Posttest) und sechs Monate nach Beendigung der Intervention
(6-Monate-Follow-up).
Diskussion
Diese konfirmatorische Studie wird empirische Belege für die
Wirksamkeit des JOBS-Programm auf die Wiedereingliederung und (psychische)
Gesundheit von Arbeitslosen in Deutschland liefern. Sollten unsere Ergebnisse
aus der randomisierten kontrollierten Studie in einem bundesweiten
Feldexperiment die Wirksamkeit bestätigen, könnte das JOBS-Programm Deutschland
perspektivisch langfristig in das deutsche System der Arbeitsförderung und
sozialen Sicherung implementiert werden.
Publikationen