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Philosophie der Situierten Kognition (PSK)



Zusammenfassung

Die Philosophie der Situierten Kognition (PSK) analysiert das methodische Repertoire der sogenannten 4E Theorien. Diese Theorien sind auch als "extended mind", "enactivism", "embedded mind" sowie "embodiment theory" bekannt. Diese Ansätze wurden unter maßgeblicher Beteiligung der Philosophie interdisziplinär entwickelt, um mit ihnen kognitive Phänomene (wie bspw. motorische Kontrolle oder räumliche Navigation) zu untersuchen. Die Hauptaufgabe der PSK ist die systematische Erfassung sowie die wissenschaftsphilosophische Evaluation der in den 4E Theorien angewendeten Methoden und Erklärungsarten. Ziel des Projekts ist es, eine umfassende Methodologie der 4E Theorien zu entwerfen. Es wird analysiert, auf welchen philosophischen Grundlagen, in welchem methodologischen Kontext und mit welchen methodischen Mitteln Forschung zum Thema „Situierte Kognition“ am besten realisiert und interdisziplinäre koordiniert werden kann. Die PSK enthält dabei deskriptive Anteile, mit denen beschrieben wird, was Forschende zum Thema 4E de facto tun, sowie normative Anteile, mit denen beschrieben wird, was diese Forschenden verändern oder tun sollten, um ihre Forschung zu verbessern.

Die PSK ist mit der integrativen Biophilosophie (Institut für Philosophie, Prof. Köchy) thematisch assoziiert. Biophilosophie widmet sich u.a. der Analyse biologischer Verhaltensforschung aus wissenschaftstheoretischer Perspektive. Die PSK strebt eine solche Analyse für die Situierte Kognitionsforschung an. Sie orientiert sich hierfür teilweise an biophilosophischen Vorarbeiten aus zwei Gründen. (i) Die integrative Biophilosophie hat ein wissenschaftsphilosophisches Konzept entwickelt, mit dem die „methodologische Signatur von Forschungsprogrammen“ untersucht wird. Dieses Konzept lässt sich im Rahmen der PSK systematisch auf kognitionswissenschaftliche Themenbereiche ausweiten. (ii) Die biophilosophische Analyse der Verhaltensforschung kann dazu verwendet werden um herauszufinden, ob Teile biologischer Verhaltensforschung auf kognitionswissenschaftliche Fragestellungen angewendet werden kann. Während (i) dazu beiträgt, den deskriptiven Anteil der PSK zu realisieren, kann (ii) teilweise dazu verwendet werden, um den normativen Anteil der PSK zu entwickeln.



Schlagwörter
4E Theorien, 4E Theories, Cognition Research, Dynamical Systems Theory, Dynamische Systemtheorie, Embodiment Theory, Enactivism, Enaktivismus, Kognitionswissenschaft, Philosophy of Mind/Cognition, Philosophy of Science, Situated Cognition, Situierte Kognition, Theorien der Erklärung, Theories of Explanation, Verkörperungsphilosophie, Wissenschaftsphilosophie


Publikationen


Zuletzt aktualisiert 2025-06-05 um 16:39