Aufsatz in einer Fachzeitschrift
Unterschiede zwischen Bio-Milchkühen gezeugt durch künstliche Besamung oder durch Natursprung
Details zur Publikation
Autor(inn)en: | Spengler Neff, A.; Ivemeyer, S. |
Publikationsjahr: | 2016 |
Zeitschrift: | Agrarforschung Schweiz |
Seitenbereich: | 420-427 |
Jahrgang/Band : | 7 |
Heftnummer: | 10 |
ISSN: | 1663-7852 |
eISSN: | 1663-7909 |
Sprachen: | Deutsch |
Die vorliegende Arbeit untersucht, ob und wie sich Milchkühe auf Schweizer Biobetrieben
phänotypisch unterscheiden, je nachdem, ob sie durch künstliche Besamung (KB)
oder durch Natursprung (NS) gezeugt worden sind. Alle europäischen Biorichtlinien
empfehlen die natürliche Fortpflanzung der Nutztiere, lassen aber die KB zu. Deshalb ist
es von Interesse, ob diese zwei Gruppen von Kühen auf Biobetrieben unterschiedliche
Eigenschaften zeigen. In die Untersuchung wurden nur Biobetriebe einbezogen, die KBund
NS-Stiere von der gleichen Milchrasse wie die Kühe einsetzen. Jeweils die erste Laktation
von 594 Kühen von 29 Betrieben wurde einbezogen. Kühe, die von einem NS-Stier
abstammten, zeigten tiefere Zellzahlen, eine Tendenz zu kürzeren Zwischenkalbezeiten
sowie eine Tendenz zu tieferen Milchleistungen als Kühe, die von einem KB-Stier abstammten.
In den anderen untersuchten Gesundheitsparametern zeigten sich keine
Unterschiede. Rund 70% der NS-Stiere und 26% der KB-Stiere waren in der gleichen
Region gezüchtet worden wie ihre Töchter. 1,8% der KB-Stiere und 30,8% der NS-Stiere
waren auf einem Biobetrieb gezüchtet worden. Eine Erklärung für die gefundenen
Unterschiede könnte bei den Kühen, die von einem NS-Stier abstammen, in ihrer besseren
Angepasstheit an die lokalen Umweltbedingungen liegen. Es lässt sich aber aufgrund
dieser Untersuchung nicht unterscheiden, ob die Befruchtungsart oder die Umweltbedingungen, unter denen der Stier gezüchtet worden war, den wichtigsten Einfluss hatten.
Schlagwörter
adaptation to local conditions., animal health, artificial insemination, natural service, organic dairy cattle