Aufsatz in einer Fachzeitschrift
Ich kann nicht sagen: "Es geht mir schlecht". Der Sterbende und Suizidalität. Eine Kasuistik
Details zur Publikation
Autor(inn)en: | Vogel, J.; Lindner, R. |
Publikationsjahr: | 2012 |
Zeitschrift: | Suizidprophylaxe |
Seitenbereich: | 19-23 |
Jahrgang/Band : | 39 |
Heftnummer: | 1 |
ISSN: | 0173-458X |
URN / URL: |
Zusammenfassung, Abstract
Eine gute palliativmedizinische Versorgung wirkt direkt suizidpräventiv. Dieses Paradigma ärztlichen Handelns wird mittels einer Kasuistik illustriert und überprüft. Präsentiert wird kasuistisches Material (Aktenlage und Narration klinischer Interaktion) eines 75-jährigen Patienten mit Darmverschluss bei Dickdarmkrebs, der im Verlauf der Behandlung einen Suizidversuch mit Medikamenten unternahm und nach palliativmedizinisch-geriatrischer Behandlung in einem Hospiz verstarb. Die Interaktionen der einzelnen Behandler mit dem Patienten werden mit einem psychodynamischen Ansatz interpretiert. Dabei entstehen zwei Deutungen: einer gelingenden Erfahrung von Halt, welche weiteres suizidales Agieren unnötig machte, als auch die Reinszenierung einer Erfahrung des Ungehalten-Seins im Sterben. Aus der Kasuistik werden abschlieend Grundaspekte einer suizidpräventiven Haltung in der palliativen Interaktion entwickelt.
Eine gute palliativmedizinische Versorgung wirkt direkt suizidpräventiv. Dieses Paradigma ärztlichen Handelns wird mittels einer Kasuistik illustriert und überprüft. Präsentiert wird kasuistisches Material (Aktenlage und Narration klinischer Interaktion) eines 75-jährigen Patienten mit Darmverschluss bei Dickdarmkrebs, der im Verlauf der Behandlung einen Suizidversuch mit Medikamenten unternahm und nach palliativmedizinisch-geriatrischer Behandlung in einem Hospiz verstarb. Die Interaktionen der einzelnen Behandler mit dem Patienten werden mit einem psychodynamischen Ansatz interpretiert. Dabei entstehen zwei Deutungen: einer gelingenden Erfahrung von Halt, welche weiteres suizidales Agieren unnötig machte, als auch die Reinszenierung einer Erfahrung des Ungehalten-Seins im Sterben. Aus der Kasuistik werden abschlieend Grundaspekte einer suizidpräventiven Haltung in der palliativen Interaktion entwickelt.