Aufsatz in einer Fachzeitschrift
Sturzangst. Eine psychodynamische Perspektive
Details zur Publikation
Autor(inn)en: | Lindner, R. |
Publikationsjahr: | 2018 |
Zeitschrift: | Psychotherapie im Alter |
Seitenbereich: | 163-175 |
Jahrgang/Band : | 15 |
Heftnummer: | 2 |
ISSN: | 1613-2637 |
DOI-Link der Erstveröffentlichung: |
URN / URL: |
Zusammenfassung, Abstract
Der Sturz im Alter ist eine häufige und oftmals psychisch belastende Erfahrung. Neben Schmerz und körperlichen Folgeerkrankungen fördert der Sturz Gefühle der Zerstörung und des Verlustes. Infolge eines Sturzes kann, besonders bei traumatisch bedingter struktureller Störung, eine Sturzangst entstehen. Psychopathologisch betrachtet kann diese als spezifische Phobie - durchaus auch mit Panik - aufgefasst werden. Sie bedarf einer komplexen körperlichen wie auch psychotherapeutischen Behandlung. Anhand der Kasuistik einer 73-jährigen Patientin mit Sturzangst wird die Reaktualisierung ehemals traumatischer Erfahrungen als mögliche Genese dieser Sturzangst diskutiert. Es wird empfohlen, bei Patienten und Patientinnen mit Sturzangst nicht nur anamnestisch nach Angst- und Traumafolgestörungen im Lebensverlauf zu fragen, sondern besonders in der ärztlichen, physio- und psychotherapeutischen Interaktion Wiederholungen dysfunktionaler Beziehungsmuster wahrzunehmen und in Haltung und Ansprache aufzugreifen.
Der Sturz im Alter ist eine häufige und oftmals psychisch belastende Erfahrung. Neben Schmerz und körperlichen Folgeerkrankungen fördert der Sturz Gefühle der Zerstörung und des Verlustes. Infolge eines Sturzes kann, besonders bei traumatisch bedingter struktureller Störung, eine Sturzangst entstehen. Psychopathologisch betrachtet kann diese als spezifische Phobie - durchaus auch mit Panik - aufgefasst werden. Sie bedarf einer komplexen körperlichen wie auch psychotherapeutischen Behandlung. Anhand der Kasuistik einer 73-jährigen Patientin mit Sturzangst wird die Reaktualisierung ehemals traumatischer Erfahrungen als mögliche Genese dieser Sturzangst diskutiert. Es wird empfohlen, bei Patienten und Patientinnen mit Sturzangst nicht nur anamnestisch nach Angst- und Traumafolgestörungen im Lebensverlauf zu fragen, sondern besonders in der ärztlichen, physio- und psychotherapeutischen Interaktion Wiederholungen dysfunktionaler Beziehungsmuster wahrzunehmen und in Haltung und Ansprache aufzugreifen.
Schlagwörter
3215 Neurosen und Angststörungen, 3215 Neuroses & Anxiety Disorders, 3300 Behandlung und Prävention, 3300 Health & Mental Health Treatment & Prevention, Aged, Alte Menschen, Deutschland, Emotionales Trauma, Emotional Trauma, Falls, Fear, fear of falling as reactivation of former traumatic experiences, Furcht, Geriatric Patients, Geriatrische Patienten, Germany, Phobias, Phobien, Psychodynamics, Psychodynamik, Stürze, Therapie, Treatment